Auf jüdischen Spuren
im mittelalterlichen Rothenburg


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Burgtor
Der Bereich der ehemaligen Rothenburger Burganlage auf einem Holzschnitt des 16. Jh. Der Burgtorturm ist mit "BURG-THOR" gekennzeichnet.
Quelle: RothenburgMuseum
Ein Schicksalsort der frühen Judengemeinde ist das frühere Burgtor, der Zugang zur kaiserlichen Burg, dem Ursprung der Stadt. In ihren Schutz wollte sich die Judengemeinde im Jahr 1298 in Sicherheit bringen, als sie von aufgewiegelten Rothenburgern wegen einer angeblich von ihnen begangenen Hostienschändung flüchten mussten. Die Juden konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen. So wurde in der Burg die gesamte Judengemeinde, etwa 400 bis 500 Menschen jeden Alters, umgebracht. Es war das erste Pogrom in der Geschichte Rothenburgs, das auch an anderen Orten Süddeutschlands als "Rintfleischpogrom", benannt nach dem gleichnamigen Ritter aus der Stadt Röttingen im Taubertal, in die Geschichte einging.