Erst seit 1870 konnten sich wieder Juden in Rothenburg niederlassen. Ihre alten Synagogen standen nicht mehr, daher
mussten sie auf angemietete Räume im Heringsbronnengässchen zurückgreifen. Diese Räume in einem bürgerlichen Wohnhaus
dienten als Schule, Betsaal und Gemeindezentrum. Die kleine jüdische Gemeinde erlebte Höhen und Tiefen im Zusammenleben
mit ihren christlichen Nachbarn, wie etwa den 1. Weltkrieg (1914 - 1918).
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten fand in der Folgezeit die brutale Vertreibung und Deportierung der
jüdischen Gemeinde im Jahre 1938 statt. Bis zum heutigen Tage haben sich keine Juden mehr in Rothenburg angesiedelt.