Im Jahr 1998 gab der Verkehrsverein Rothenburg einen Gedenkstein zur Erinnerung an das erste Pogrom im Jahre 1298
in Auftrag. Das Mahnmal soll an die Ermordung der ersten Rothenburger Judengemeinde erinnern, ein Ereignis, das als
das sogenannte "Rintfleischpogrom" in die Geschichte einging: Ein verarmter Ritter zettelte das Pogrom mit der Lüge an,
die Juden hätten eine Hostienschändung begangen. Dadurch wollte er seine Schulden tilgen, die er bei den Juden hatte.
Zu dieser Zeit konnten nur Juden als Geldverleiher arbeiten, da den Christen der Handel mit Geld
und vor allem die Erhebung von Zinsen noch durch den Papst verboten war.
Der Gedenkstein orientiert sich in seiner textlichen Gestaltung am originalen Pogromstein, der heute im
RothenburgMuseum gezeigt wird.
Unter der Kopie des Steines zeigt das Monument die Übersetzung des Textes ins Deutsche und die bildliche Darstellung der
Ermordung einer jüdischen Gemeinde, wie sie als Holzschnitt in der "Schedelschen Weltchronik" abgebildet ist. Etwa
10 Prozent der Rothenburger Bevölkerung, über 400 Personen jeder Altersstufe, fielen diesem Pogrom im Jahre 1298 zum Opfer, das
einige mutige Rothenburger zu verhindern suchten.
Der Gedenkstein von 1298. Bruchstück im RothenburgMuseum.