Auf jüdischen Spuren |
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Judengasse |
Die Mikwe, das Ritualbad der zweiten jüdischen Gemeinde, im Haus Judengasse 10. Quelle: RothenburgMuseum, H. Merz |
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Die Judengasse war das
zweite jüdische Wohngebiet, das planmäßig auf dem aufgeschütteten
Stadtgraben vor der inneren Stadtmauer im nördlichen Bereich der Stadt
aufgebaut wurde. Es erstreckte sich zwischen dem Weißen Turm und dem
heute nicht mehr vorhandenen Blauen Turm in der Klingengasse. Damit
lag es innerhalb des zweiten Mauerrings, der den jüdischen Friedhof
mit dem Schrannenplatz einschloss. Die Mehrzahl der Häuser in der
Judengasse wurden kurz nach 1400 errichtet. Hier wohnten in erster Linie
jüdische Mitbürger in enger Nachbarschaft mit Christen. Die Gebäude haben größtenteils
das Bombardement des Zweiten Weltkrieges überstanden. Nach einer
längeren Phase des Verfalls wurden die Häuser ab den 80er Jahren zum Teil
aufwändig saniert und sind wieder bewohnt.
Ein besonderes bauliches Merkmal der Häuser hier ist deren Anordnung
als Reihenhäuser mit der Traufseite zur Straße. Der älteste Häuserkomplex
ist das Haus mit der Nummer 15 bis 21, ein Dreifach-Reihenhaus aus der
Zeit vor 1400. Im Haus Judengasse 10 entdeckte Frau Dr. Merz, die
damalige Leiterin des RothenburgMuseums, um 1980 die sogenannte Mikwe,
das jüdische Ritualbad, das für eine Judengemeinde unverzichtbar ist.
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